Für eine nachhaltige Binnenschifffahrt
Die Binnenschifffahrt ist ein dynamischer, zukunftsorientierter Verkehrsträger. Mit der Vision 2018 setzt sich die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) für die fünf kommenden Jahre ambitionierte Ziele, die zu einer nachhaltigen Entwicklung der Binnenschifffahrt in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht beitragen werden.
Im Jahr 2018 sollten sich die Position der Binnenschifffahrt als sicherer Verkehrsträger gefestigt und die Zuverlässigkeit ihrer Transportleistungen den Anforderungen des Marktes entsprechend erhöht haben.
Die Rhein- und europäische Binnenschifffahrt verfügt über einheitliche Standards für modernisierte und angepasste technische Vorschriften für Binnenschiffe.
Die Verbesserung des Sicherheits- und Risikomanagements in Unternehmen der Binnenschifffahrt wird mit dem Ziel unterstützt, die Eigenverantwortung des Schifffahrtsgewerbes im Bereich sicherheitsrelevanter Prozesse zu stärken und somit auf lange Sicht eine Reduzierung der Rechtsvorschriften ermöglichen zu können.
Das Schifffahrtsgewerbe nutzt leistungsfähige, auf innovativen Technologien basierende Binnenschifffahrtsinformationsdienste, um auf diese Weise die Sicherheit der Binnenschifffahrt zu verbessern sowie Logistikaspekten und Umweltbelangen besser Rechnung zu tragen.
Im Jahr 2018 sollte die Binnenschifffahrt einen Arbeitsmarkt aufweisen, der einen wachsenden Bedarf an gut qualifiziertem Personal und langfristigem Nachwuchs für die Binnenschifferberufe abdeckt.
Ausbildungen und Qualifikationen des Schiffspersonals sind modernisiert, steigern die Attraktivität der Binnenschifferberufe und gewährleisten somit ein ausreichendes Angebot an Arbeitskräften.
Die sprachlichen Anforderungen werden präzisiert, womit zu einer verbesserten Kommunikation und damit auch Sicherheit in der Binnenschifffahrt beigetragen werden soll.
Im Jahr 2018 sollte die Binnenschifffahrt dank verringertem Kraftstoffverbrauch und geringerer Mengen an Treibhausgasemissionen in noch höherem Maße zum Klimaschutz beitragen.
Für die Rhein- und europäische Binnenschifffahrt sind langfristige Ziele zur Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und der Treibhausgasemissionen formuliert und quantifiziert, um ein koordiniertes Handeln des Schifffahrtsgewerbes, der Staaten und internationalen Organisationen sowie anderer Beteiligter zu ermöglichen.
Die Rhein- und europäische Binnenschifffahrt wird bei ihren Bemühungen unterstützt, den Kraftstoffverbrauch und ihre Treibhausgasemissionen im Rahmen eines konzertierten Vorgehens aller beteiligten Akteure unter anderem auf Basis der CO2- und Kraftstoffstrategie der ZKR zu verringern.
Im Jahr 2018 sollte die Binnenschifffahrt durch weiter verringerte Schadstoffemissionen aus dem Antrieb und durch eine verbesserte Behandlung von Ladungsrückständen verstärkt zur Reinhaltung von Luft und Wasser beitragen.
Innovationen zugunsten alternativer Kraftstoffe und Energien, insbesondere von LNG, wurden unter Beachtung der Sicherheitsbedingungen gefördert.
Die Bedingungen, die es der Rhein- und europäischen Binnenschifffahrt erlauben, ihre gasförmigen Schadstoff- und Partikelemissionen zu verringern, sind verbessert.
Das Netz der Abfallannahmestellen im Rahmen des CDNI ist so ausgebaut, dass die Abgabe von Abfällen alltägliche Praxis ist.Ein Konzept für die Behandlung gasförmiger Rückstände flüssiger Ladungen ist festgelegt und mit einem verordnungsrechtlichen Rahmen versehen.
Im Jahr 2018 sollten sich die infrastrukturellen und operativen Voraussetzungen verbessert haben, damit Binnenschifffahrt und Wasserstraße ihre Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit auch bei zukünftig erforderlichen Anpassungen an sich verändernde Umweltbedingungen erhalten können.
Die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur wird kontinuierlich verbessert, wodurch Sicherheit und Leichtigkeit der Rheinschifffahrt weiter erhöht werden.
Die internationale Koordination der integrierten Planung und Bewirtschaftung des Rheins und anderer europäischer Wasserstraßen ist verbessert.
Im Jahr 2018 sollte die Binnenschifffahrt unter Ausnutzung der binnenschifffahrtsrelevanten Korridore einen stärkeren Platz in den Logistikketten sowohl des Seehafenhinterlandverkehrs als auch des kontinentalen Verkehrs einnehmen.
Die physischen, elektronischen und organisatorischen Verknüpfungen mit den anderen Verkehrsträgern im Rahmen multimodaler europäischer Transportkorridore sind verbessert und sollen eine bessere Integration der Binnenschifffahrt in die Logistikketten ermöglichen. Dies wird es der Binnenschifffahrt erlauben, zunehmend von den Güterströmen, die durch das Wachstum des Güterumschlags in den Seehäfen generiert werden, zu profitieren.
Die Rheinschifffahrt ist in ein grenzüberschreitendes Korridormanagement eingebunden.
Im Jahr 2018 sollte sich die Handhabung der anzuwendenden sozialen Rahmenbedingungen verbessert haben, die der Attraktivität der Binnenschifferberufe spürbar zugutekommen können.
Den Binnenschiffern wird im Bereich des Sozialschutzes ein hinreichendes Niveau an Rechtssicherheit gewährleistet, das dem mobilen Charakter ihrer beruflichen Tätigkeit gerecht wird.
Die tatsächliche Einhaltung der geltenden sozialen Bedingungen wird durch die Schaffung geeigneter Instrumente sichergestellt, die das Potential innovativer Technologien, wie zum Beispiel den elektronischen Fahrtenschreiber und das elektronische Schifferdienstbuch, nutzen.
Im Jahr 2018 sollte die Binnenschifffahrt von der erhöhten Verfügbarkeit zweckmäßiger, zuverlässiger Informationen zum Verkehrssystem Wasserstraßen profitieren können.
Eine Beobachtungsstelle für die Binnenschifffahrt in Europa wird eingerichtet, um einen umfassenden Einblick in die Binnenschifffahrt zu vermitteln, auf spezifische Informationsbedürfnisse öffentlicher und privater Akteure der Binnenschifffahrt sowie der breiten Öffentlichkeit einzugehen und eine Datenaustauschplattform bereitzustellen.
Mit Blick auf die Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Verwaltungen wird die Kommunikation in Bezug auf die Verkehrssicherheit und Verlässlichkeit der Rhein- und Binnenschifffahrt, die Folgenabschätzung technischer Vorschriften sowie die Auswirkungen des Klimawandels verbessert.